Himbeeren im Universum: Deutschlands beste MINT-Präsentationen gekürt
Beim Jugend präsentiert-Bundesfinale begeistern Schülerinnen und Schüler mit Bühnenpräsenz, Sachkenntnis und Kreativität
Berlin, 28. September 2025. „Wieso riecht unsere Milchstraße nach Himbeeren?” Mit der Beantwortung dieser Frage überzeugte Tamina Grunert vom Heinrich-Hertz-Gymnasium Berlin die Jury und belegt den ersten Platz des Bundeswettbewerbs. Über den zweiten Platz und den Publikumspreis durften sich Jolina und Olivia Kratz von der Winfriedschule Fulda freuen, die mit ihrer Präsentation zum Thema „Sind wir alle aus Sternenstaub gemacht?“ beeindruckten. Ebenso von der Winfriedschule gewinnt Livia Rupp mit ihrer Präsentation „Wie vergeht die Zeit im Universum?“ den dritten Platz.
Die sechs besten Präsentationen des Bundeswettbewerbs gewinnen eine mehrtägige Reise nach Berlin, die exklusive Einblicke in die Wissenschaft und den Besuch von ausgewählten Kulturveranstaltungen umfasst. Insgesamt beteiligten sich bundesweit über 9.000 Schülerinnen und Schüler am diesjährigen Wettbewerb. In der Vorrunde traten 117 von ihnen an, um sich für die ersten sechs Plätze im Bundesfinale zu qualifizieren. Ziel war es, eine MINT-Präsentation zum Themenbereich „Universum” zu halten. Das Bundesfinale fand im Konzertsaal der Universität der Künste in Berlin statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jana Forkel und Clarissa Corrêa da Silva, bekannt aus der „Sendung mit der Maus”, „neuneinhalb“ und „Wissen macht Ah!“.
Wie man mithilfe von Spektrallinien den Duftstoff von Himbeeren in der Milchstraße nachweisen kann, zeigte Tamina mit einer grafisch anschaulichen und kurzweiligen Präsentation. Jolina und Olivia Kratz nahmen das Publikum mit auf eine Reise durch die Zeit vom Urknall über die Entstehung von Sternen und der Erde und bewiesen damit, dass sich auch in Menschen Sternenstaub befindet. Mit einer klar strukturierten Präsentation konnte Livia Rupp selbst komplexe Berechnungen anschaulich präsentieren und zeigte so auf, dass Zeit im Universum in der Nähe von großen Massen aufgrund von Krümmung langsamer vergeht.

„Es ist eine große Freude für mich zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler mit herausragender Kommunikationskompetenz und Begeisterung Naturwissenschaften vermitteln. Die Teilnahme an Jugend präsentiert fördert genau diese Kompetenzen und ermutigt zu einer aktiven Beteiligung an einer lebendigen Wissensgesellschaft“, so Lilian Knobel, Geschäftsführerin für Bildung und Wissenschaftskommunikation der Klaus Tschira Stiftung.
Die Bewertung der Präsentationen
Die Jury des diesjährigen Bundesfinales setzte sich aus renommierten Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation zusammen. Mit dabei waren auch zwei Jugend präsentiert-Finalistinnen des Vorjahres: Benita Bender und Dana Kang bewerteten die Adressatenorientierung der Präsentationen. Juryvorsitzender Olaf Kramer ist Professor für Rhetorik und Wissenskommunikation an der Universität Tübingen und dort Leiter der Forschungsstelle Präsentationskompetenz. Er bewertete gemeinsam mit Astronautin und Astrophysikerin Dr. Suzanna Randall („Terra X Lesch & Co“) das Darstellungsvermögen der Finalistinnen und Finalisten. Die Sachkenntnis wurde von Prof Dr. Marek Kowalski (Professor für Experimentelle Astroteilchenphysik an der Humboldt-Universität zu Berlin und Leiter des DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron)) und Physiker Dr. Kai Polsterer (Wissenschaftlicher Direktor des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien (HITS)) bewertet.
Große Resonanz beim Publikum
Rund 1.550 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Finale am Sonntag live vor Ort und über den Live-Stream. Neben den spannenden Präsentationen der acht Finalistinnen und Finalisten freute sich das Publikum auch über Live-Musik von der Sängerin Frida Lou („Dein Song“, KIKA). Das Event wurde auf dem Jugend präsentiert-YouTube Kanal übertragen und steht dort unter diesem Link weiterhin zur Verfügung.
Der Weg ins Bundesfinale
Für die Teilnahme am Wettbewerb hatten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit einem Videoclip einer Präsentation zu einem selbst gewählten MINT-Thema beworben. Eine Jury entschied, welche Präsentationen es in die Länderfinale schafften. Bei insgesamt sechs Länderfinalen und einem Online-Länderfinale der Deutschen Auslandsschulen präsentierten 400 Jugendliche vor einer weiteren Jury. Anhand der Bewertungskriterien Adressatenorientierung, Darstellungsvermögen und Sachkenntnis konnten sich zunächst 117 Schülerinnen und Schüler für die Vorrunde des Bundesfinales qualifizieren: Am Samstag präsentierten sie in einer der modernsten Schulen Berlins, der Lise-MeitnerSchule, und traten so um den Einzug ins Bundesfinale an.
Auf dem Weg zum Finale hatten die Teilnehmenden außerdem an einem mehrtägigen Präsentationstraining teilgenommen. Die Bewerbungsphase für den Wettbewerb 2025/26 ist vom 1. November 2025 bis zum 15. Februar 2026 möglich. Teilnahmeberechtigt sind Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen in Deutschland sowie an Deutschen Auslandsschulen.





