Zurück an der Winfriedschule – Ein Abend, der Wissen schuf

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Alena Simon kehrt zur Veranstaltung "Ein Abend, der Wissen schafft" zurück an die Winfriedschule

Alena Simon verbindet eine besondere Geschichte mit Jugend präsentiert. Als Schülerin der Winfriedschule Fulda nahm sie 2015 am Wettbewerb teil und belegte beim Bundesfinale den 3. Platz. Ihre Begeisterung für das Präsentieren konnte sie anschließend in ihrem Rhetorikstudium an der Universität Tübingen vertiefen und währenddessen als wissenschaftliche Hilfskraft an der Forschungsstelle Präsentationskompetenz Jugend präsentiert aus einer anderen Perspektive entdecken. Seit 2022 konzipiert Alena als wissenschaftliche Mitarbeiterin insbesondere die Materialien für Jugend präsentiert Kids. Außerdem ist sie Teil des Stammteams der Trainer*innen bei den Multiplikator*innentrainings I und II (Sekundarstufe) und Grundlagentrainings für Gundschullehrkräfte. Im Rahmen der Veranstaltung „Ein Abend, der Wissen schafft!” kehrt sie an die Winfriedschule zurück und berichtet von ihren Eindrücken. 

Zwei Schülerinnen präsentieren auf einer Bühne

Die meisten kehren zehn Jahre nach dem Abitur an ihre alte Schule zurück, wenn das große Jubiläum gefeiert wird. Ich war ein paar Jahre früher dran – aus einem ganz speziellen Grund: Am 21. März 2025 lud die Winfriedschule zu einem besonderen Abend ein. Unter dem Motto „Ein Abend, der Wissen schafft!“ präsentierten engagierte Schüler*innen der aktuellen und vergangenen Wettbewerbsrunden von Jugend präsentiert ihre MINT-Präsentationen und ich durfte als ehemalige Schülerin dabei sein. Der Abend fand erstmalig statt und wurde von dem Jugend präsentiert-Multiplikator Martin Lindenthal organisiert.

Schon beim Betreten des Saals war klar: Das wird kein trockener Vortragsmarathon. Der Raum war voll, die Stimmung erwartungsvoll. Diesen Schwung nahmen die Moderatorinnen Adele, Lisa und Noemi gekonnt auf: Mit kleinen Denkanstößen, spannenden Hinleitungen und persönlichen Anekdoten gelang es ihnen, das Publikum perfekt auf die Präsentationen einzustimmen - man hatte sofort das Gefühl, mittendrin statt nur dabei zu sein.

Den Auftakt machte Josefine mit ihrer Präsentation zur fesselnden Frage: „Wie riecht man Angst?“. Ein Thema, das das Publikum in die Welt der menschlichen Sinne und Emotionen mitnahm. Danach folgte eine bunte Mischung an Themen – mal philosophisch, mal biologisch, aber immer spannend. Anni und Jolina erklärten uns, warum Schnee eigentlich weiß ist, während sich Olivia und Jolina die Frage stellten, welche Rolle der Daumen in der Evolution unseres Gehirns spielt. Und zum Schluss ging es in den Bereich der Medizin: Cara und Rebecca widmeten sich dem Rätsel, warum manche Krankheiten nur einmal im Leben auftreten, während andere hartnäckige Wiederholungstäter sind.

Zwischendurch wurde es bunt und knisternd: In der Chemie-Show präsentierten Oberstufenschüler*innen verschiedene Experimente, die nicht nur für staunende Gesichter sorgten, sondern auch echte Aha-Momente boten, denn alle Experimente wurden verständlich und spannend erklärt – Wissenschaft zum Miterleben quasi!

Drei Männer führen ein Experiment mit Styropor durch und tragen dabei weiße Schutzkittel.

Gleich im Anschluss erklärten Henriette und Charlotte, warum manche Menschen Rot und Grün nicht unterscheiden können - eine Präsentation, die uns das alltägliche Sehen mit anderen Augen betrachten ließ. Dass Teilchenbeschleuniger nicht nur was für die Grundlagenphysik sind, sondern auch in der Krebstherapie eine wichtige Rolle spielen, zeigten Fynn und Sebastian mit ihrer eindrucksvollen Präsentation. Und schließlich gingen Max und Louis einer scheinbar banalen Frage nach, die sich wohl die wenigsten gestellt haben: „Warum ist die Karotte eigentlich orange?“

Am Ende des Abends wurde der Publikumspreis vergeben - keine leichte Entscheidung, denn jede Präsentation hatte ihre eigenen Stärken. Gewonnen haben schließlich Jolina und Olivia mit ihrer Frage „Was haben Daumen mit der Entwicklung des Gehirns zu tun?“. Für die beiden war der Abend eine Generalprobe für das Länderfinale in Hessen, das in der darauffolgenden Woche in Dreieich stattfand: Die beiden konnten auch hier die Länderfinale-Jury überzeugen und holten sich sogar den Ländersieg von Hessen.

Was mich an diesem Abend am meisten bewegt hat? Die Begeisterung! Man hat bei jeder Präsentation gespürt, wie sehr die Schüler*innen für ihre Themen gebrannt haben. Es war, als hätte jede*r von ihnen für einen Moment das Klischee vom Elfenbeinturm der Wissenschaft gesprengt und gezeigt: Wissenschaft ist kein unverständliches Theoretisieren, sondern steckt in unseren Alltagsfragen und in den Dingen, die uns jeden Tag begegnen. Es war schön zu sehen, wie sehr das Präsentieren hier im Mittelpunkt stand – nicht nur als Mittel zum Zweck, sondern als eigene Kompetenz, die sichtbar gefördert und geschätzt wurde.

Mein Fazit? Der Abend hat nicht nur Wissen geschaffen – er hat gezeigt, wie viel Herzblut, Wissen und Neugier in den Schüler*innen steckt. Und das ist es doch, worum es beim Präsentieren geht!

Vier Frauen bekommen Blumen auf einer Bühne überreicht.

Gruppenfoto auf der Bühne zum Abschluss der Veranstaltung "Der Abend der Wissen schafft!" der Winfriedschule Fulda.