Wir haben da mal was vorbereitet – Rückblick auf das BarCamp 2025

Drei intensive Tage bot das BarCamp in Bielefeld den Lehrkräften aus unserem Netzwerk, sich über das zentrale Thema „Experiment im Unterricht“ auszutauschen. Von Beginn an war klar: Bei der Veranstaltung ging es nicht nur um Networking, sondern auch um innovative Präsentationsmethoden, digitale Tools und konkrete Unterrichtsideen – von der fünften Klasse bis zur Oberstufe.
In insgesamt 13 Sessions wurde diskutiert, ausprobiert und gemeinsam weitergedacht. Ob mit dem gezielten Einsatz von Canva im Unterricht, der Entwicklung von Selbstlernkursen oder strategischen Überlegungen zur Schulimplementierung von Jugend präsentiert bot das BarCamp eine Plattform für praxisnahen Austausch, kollegiale Vernetzung und Inspiration.
Mehr als ein Show-Effekt: Experimente in Präsentationen
Das BarCamp machte deutlich, wie sich Präsentationskompetenz und naturwissenschaftliche Experimente in der Schule miteinander verbinden lassen. So kann ein Experiment Ausgangspunkt, Argumentationsstütze oder Erkenntnisinstrument in einer Präsentation sein. Um Schüler*innen bei der Entscheidung zu unterstützen, wo und wann ein Experiment sinnvoll in einer Präsentation eingesetzt werden kann, entwickelten die Lehrkräfte ein Arbeitsblatt, das diese Frage spielerisch angeht.
Diese, von den teilnehmenden Lehrkräften entwickelten Arbeitsblätter, werden weiterentwickelt und in den Jugend präsentiert Lab-Bereich hochgeladen. Dort werden sie demnächst allen Lehrkräften im Netzwerk zur Verfügung stehen!
Von der Beobachtung zur Fragestellung: Experimente ab Klasse 5

Eine weitere Arbeitsgruppe widmete sich der Rolle von Experimenten im naturwissenschaftlichen Unterricht ab Klasse 5. Im Sinne eines forschend-entdeckenden Lernens begab sich die Gruppe zunächst ins Freie, um Gräser und andere Pflanzen zu sammeln. Ziel war es dabei vom Phänomen auszugehen, also mit wachem Blick durch die Natur zu gehen, alltägliche Erscheinungen wie Pflanzen bewusst wahrzunehmen und daraus forschungsleitende Fragen oder gar die Grundlage für eine ganze Präsentation zu entwickeln.
Diskutiert wurde, wie Schüler*innen geeignete Experimente finden können und wie sich aus einem Experiment eine Präsentation entwickeln lässt. Zentral ist dafür der Lernort Natur – das „Rausgehen“ eröffnet neue Perspektiven und echte Entdeckungsmöglichkeiten, wie die Lehrkräfte betonten.
Im weiteren Verlauf wurde besprochen, wie man aus einer Beobachtung eine tragfähige Fragestellung entwickelt, die im Rahmen kurzer Vorträge bearbeitet werden kann. Dabei spielen geeignete Rahmenbedingungen eine zentrale Rolle: Experimentierkisten, Fachbücher und andere Materialien helfen bei der Auswahl. Das Experiment selbst sollte eine Dauer von 45 Sekunden nicht überschreiten und nach Möglichkeit mit Storytelling kombiniert werden, um den Präsentationen zusätzliche Tiefe und Spannung zu verleihen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für die Lehrkräfte die Sicherheit: So sollte es für jedes Experiment eine Gefährdungsbeurteilung geben.
Jugend präsentiert in der eigenen Schule implementieren
Eine weitere Fragestellung, die im Netzwerk der Lehrkräfte diskutiert wurde, betrifft die sinnvolle Einbindung der Präsentations-Olympiade in den Unterricht. Die Präsentations-Olympiade ist ein Format, das sich zwischen Grundschule und Sekundarstufe I verortet und eine Brücke innerhalb der Jugend präsentiert-Angebote für Schüler*innen schlagen soll.
Aktuell liegt ein modulares Konzept vor, das sich aus je drei Bausteinen aus dem Grundschulbereich und drei aus dem Sekundarbereich zusammensetzt. Die Umsetzung erfolgt als eigenständiger Wettbewerb in Klasse 5 und 6, der gezielt auf die Teilnahme am Bundeswettbewerb ab Klasse 7 vorbereitet.
Das BarCamp wurde von den Lehrkräften genutzt, um die Präsentations-Olympiade als neueres Format von Jugend präsentiert unter die Lupe zu nehmen und konkrete Ideen zur Implementierung zu sammeln: Beispielsweise könnte die Präsentations-Olympiade zunächst in Fachgruppen eingeführt werden, bevor eine Umsetzung im gesamten Kollegium erfolgt. Auch das Einholen von Feedback der Schüler*innen wurde als wichtiger Impuls genannt. Mit diesen Überlegungen liefern die Teilnehmenden auch für uns wichtige Impulse, um unser Angebot möglichst praxisnah weiterzuentwickeln.
Über den Tellerrand hinaus

Beim BarCamp wurden aber nicht nur Themen bearbeitet, die sich dem Leitthema „Experiment“ zuordnen lassen oder direkt mit Jugend präsentiert zu tun haben. Lehrkräfte konnten auch Themen einbringen, die sie allgemein im Unterrichtsalltag beschäftigen. So wurde beispielsweise an Selbstlernangeboten gearbeitet, etwa einem interaktiven Kurs zur Folien- und Plakatgestaltung, der sowohl analoge als auch digitale Gestaltungsmöglichkeiten verknüpft – inklusive Einbindung von KI-Tools, Checklisten und datenschutzkonformer Bildnutzung. Auch das kollaborative Arbeiten mit Tools wie „Canva for Education“ wurde intensiv besprochen und Erfahrungen dazu ausgetauscht. Canva, kostenlos für Lehrkräfte nutzbar, eignet sich besonders zur Förderung kreativer Mediengestaltung – mit DSGVO-konformen Vorlagen, Designhilfen und der Möglichkeit, ganze Klassenprojekte digital umzusetzen.
Neben dem fachlichen Austausch und der inhaltlichen Arbeit bot sich den Lehrkräften auch die Gelegenheit, die Stadt Bielefeld näher kennenzulernen. So stand unter anderem ein Besuch der Wissenswerkstatt auf dem Programm, ebenso wie eine Entdeckungstour durch die Stadt im Rahmen des „Science Seeing“.
Innovativ, reflektiert und praxisnah: Gelungener Austausch auf dem BarCamp 2025
Zwischen Experimentierfreude, digitalen Tools und methodischer Tiefe entstand ein gemeinsamer Blick auf den Schulalltag. Besonders bereichernd war der Austausch über die Frage, wie Jugend präsentiert-Ansätze nachhaltig in Curricula, Prüfungsvorbereitung oder fächerverbindende Projekte integriert werden können. Deutlich wurde dabei: Ob über Fachgruppen, Präsentationsprüfungen oder kreative Schüler*innenprojekte – es gibt viele Wege, um als Lehrkraft Ideen zur Umsetzung im Schulalltag anzustoßen.